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Tipps vom Sternekoch für den perfekten Skitag in Alta Badia

Sternekoch Gerhard Wieser
Skifahrer und Zwei-Sternekoch Gerhard Wieser. Bildnachweis: Trenkerstube Hotel Castel
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Audi FIS Ski World Cup 2018 in Südtirol

Sternekoch Gerhard Wieser

„Ich bin ein Genießer am Herd und auf der Piste.“ Für Zwei-Sternekoch Gerhard Wieser zählt Alta Badia in Südtirol zu den schönsten Skigebieten überhaupt. 1968 im nahen Bruneck geboren, ist er dort schon in Kindertagen die Pisten herunter gerast. Er hat während seiner Kochlehre in Alta Badia jede freie Minute zum Skifahren genutzt und sogar an Rennen teilgenommen. Immer noch findet man den 49-Jährigen, wenn er nicht gerade in der Küche des Hotel Castel in Dorf Tirol steht, auf den Pisten des Dolomitengebiets. Auch sein Koch-Engagement beim Audi FIS Ski World Cup der Herren kombiniert er mit seiner sportlichen Leidenschaft. In der LEITNER ropeways VIP Lounge, direkt im Zielbereich der Gran Risa gelegen, serviert er den Gästen am Weltcup-Wochenende (17./18.12.2017) unter anderem geschmorte Kalbsstelze mit Wurzelgemüse und geräucherter Artischocken-Creme. Und genießt zwischendurch aus seiner Küche den besten Blick auf die Rennstrecke. Hier kommen die Tipps des Sternekochs für einen perfekten Skitag in Alta Badia. www.skiworldcup.it, www.altabadia.org

Die ersten Schwünge am Heiligkreuz-Massiv
„Ein Skitag in Alta Badia startet für mich immer in Pedratsches – und zwar in der Konditorei meines Bruders Richard. Im ‚I Dolci Di Ricky‘ frühstücken wir zusammen, es gibt Kaffee und ofenfrische Brioches. Mit dem ersten Lift fahre ich danach hoch zum Heiligkreuz. Die Pisten sind weitläufig und ruhig, ideal zum warm werden und für Anfänger.“

Danach die Weltcup-Piste Gran Risa hinunter
„Von Heiligkreuz geht‘s nach La Villa und mit dem Lift nach Piz La Ila bis zum Moritzino, der Promi-Hütte in Alta Badia. Dort beginnt die Gran Risa, die Weltcup-Piste und meine absolute Lieblingsabfahrt im Skigebiet. Morgens ist sie schön glatt und top präpariert, oft sind nur wenige Leute unterwegs – unter anderem weil die Gran Risa eine wirklich anspruchsvolle schwarze Piste ist. Aber ich liebe es schnell und steil. Außerdem messen sich auf dieser Strecke die besten Skirennfahrer der Welt.“

Bei Lagazuoi zwischen den Felsen carven
„Von Piz La Ila fahre ich zum Piz Sorega, wo sich das kleine Hotel Las Vegas mitten auf der Piste befindet. Meistens lege ich einen kurzen Stopp für einen Tee zum Aufwärmen ein. Danach starte ich Richtung St. Kassian und hoch zum Lagazuoi, der aus dem ersten Weltkrieg sehr bekannt ist. Dort verläuft eine Piste direkt zwischen den Felsen bis zur Cabana Alpina. Unten angekommen, wird man mit einem Seil an Pferde gehängt und wieder zurück nach St. Kassian gezogen – ein tolles Erlebnis.“

Mittagspause in der Edelweiß-Hütte
„Zur Mittagszeit steuere ich gern das Edelweiß-Tal an und kehre in der gleichnamigen Hütte von Wirtin Maria Grazia ein. Ihr Sohn steht am Herd und begeistert mit hochwertiger, beinah schon Gourmet-Küche. Vorneweg serviert Maria Grazia einen Sekt von Arunda, höchstgelegene Sektkellerei in Südtirol. Im Anschluss gibt es Pressknödel, ein paar Schlutzkrapfen und eine Tagliata vom heimischen Rind. Begleitet wird das Menü von einem feinwürzigen Lagrein, ein ganz typischer Wein für Südtirol. Zum süßen Abschluss gönne ich mir ein paar Apfelküchlein oder einen soufflierten Kaiserschmarrn.“

Nachmittags zum Col Pradat
„So gestärkt fahre ich weiter zum Col Pradat. Dort hat man einen sehr schönen Blick zum Sellastock und zum Mittagstal, ein Dorado für Freerider. Für mich hingegen geht‘s weiter nach Kolfuschg, Corvara oder La Villa. Das ist das Schöne an Alta Badia. Wenn ich hier eine Woche Skifahren gehe, kann ich wirklich jeden Tag auf einer anderen Piste carven – und zwar ohne Anstehen und Drängeln. Dazu kommt ein einmaliges Panorama und unser Südtiroler Bilderbuchwetter.“

Zum Ausklang in Alta Badias „In-Bar“ Toccami im Hotel Marmolada
„Den letzten Lift nehme ich wieder Richtung Piz La Ila. Denn zum Abschluss muss es immer noch einmal die Gran Risa sein. So habe ich dann einige tolle, anstrengende Stunden auf der Piste hinter mir. Unterwegs bin ich bei solchen Touren am liebsten mit meinem Bruder oder ein paar Freunden, die schnell und gut fahren. Mit ihnen genehmige ich mir am Abend in der loungigen Atmosphäre des Toccami, der ‚In-Bar‘ in Corvara, einen Drink und lasse den Skitag ausklingen.“

by hermann-meier.de