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Spezialisierung in Restaurants: eine Zukunftsoption?

südafrikanisches Restaurant
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Jedes Restaurant muss sich auf die eine oder andere Art spezialisieren. Denn ansonsten müsste schließlich jede Einrichtung alle Produktkategorien abdecken und gleichermaßen Studenten, Familien, Business-Leute, Fleischliebhaber und Veganer ansprechen. Spezialisierungen sind also nichts Ungewöhnliches in der Gastronomie.

Doch es gibt noch mal einen Unterschied zwischen bewussten Entscheidungen für oder gegen bestimmte Gerichte auf der Speisekarte und einer astreinen Spezialisierung mit einem umgesetzten Restaurant-Thema. Immer mehr Gastronomieunternehmen wählen ein spezifisches Ambiente mit abgestimmter Speise- und Getränkekarte, um sich von der Konkurrenz abzusetzen.

südafrikanisches RestaurantWelche Spezialisierungen gibt es?

Eigentlich gibt es nichts, was es nicht gibt, wenn es um die Themenwahl für ein Restaurant geht. Sehr beliebt ist die Ausrichtung auf eine bestimmte Region. Ein südafrikanisches Restaurant wie das Farmerhaus kann sich beispielsweise dafür entscheiden, ein bisschen Afrika nach Deutschland zu holen und dies sowohl auf der Karte als auch über die Einrichtung und das generelle Ambiente umzusetzen. Auch australische, skandinavische und amerikanische Themen sind beliebte Optionen.

Wenn es nicht darum geht, dass Feeling eines spezifischen Landes einzufangen, dann kann ein Thema auch über das Ambiente entstehen. So gibt es Erlebnisrestaurants, in denen sich alles darum dreht, alle Sinne zu fluten. Das Gegenstück dazu sind Restaurants, die so ruhig wie möglich wirken wollen, um ein Rückzugsort zu sein.

Dann gibt es natürlich noch Restaurants, die ganz speziell sind. Das sind zum Beispiel die Einrichtungen, die in unmittelbarer Nähe eines Sportvereins beheimatet sind und deshalb alles auf die Fans ausrichten. Auch regionale Besonderheiten sind beliebt, wenn das Restaurant Charakter bekommen soll – die Wände sind meist mit Bildern aus der Region geschmückt und es gibt Hausmannskost. Ebenso eindrucksvoll und ungewöhnlich sind Restaurants, die sich an Fans bestimmter Serien oder Genres richten, zum Beispiel an Fantasy-Liebhaber.

Das spricht für ein eigenes Restaurant-Thema

Sich qualitativ von der Konkurrenz abzusetzen, ist nicht immer einfach. Viele Gäste erwarten zwar einen Mindeststandard beim Gang in ein Restaurant, aber das heißt nicht, dass sie sich unbedingt für das Restaurant entscheiden, in dem die Köche die meiste Erfahrung haben. Somit haben Restaurant-Betreiber es nicht leicht, sich wirklich auf dem Markt zu positionieren oder sich einen Vorsprung vor der Konkurrenz zu erarbeiten.

Ein Restaurant-Thema kommt da genau richtig. Es macht gute Kochkünste natürlich nicht obsolet, aber Gäste lassen sich viel einfacher ansprechen. Denn sie wissen nicht nur, was sie erwartet, sie bekommen das gleiche Angebot wahrscheinlich auch nirgendwo anders. Das führt schon mal dazu, dass einige Gäste mehrere Stunden Fahrt auf sich nehmen, nur um ihr Traumrestaurant zu besuchen.

Hinzu kommt natürlich, dass man sich und seinen Mitarbeitern den Berufsalltag verschönert. Wenn Köche, Service-Personal und weitere Mitarbeiter das Thema des Restaurants lieben, werden sie motivierter sein und sich vielleicht sogar aktiv in die Gestaltung von Karten und Ambiente einbringen.

Vorsicht vor diesen Tücken

Ein Restaurant zu spezialisieren, ist für viele eine gute Idee. Aber eben nicht für alle. Denn es lauern Gefahren, die leider immer wieder dazu führen, dass themenspezifische Restaurants scheitern. Das ist zum einen dann der Fall, wenn das Thema als Ausrede genutzt wird, um keine Qualität zu liefern. Dabei wird sich darauf ausgeruht, dass die Gäste schon kommen werden, wenn nur das Thema stimmt. Doch Gäste lassen sich auf Dauer nicht vom Ambiente blenden.

Eine weitere Tücke ist natürlich, dass eine Spezialisierung den Kundenstamm begrenzt. Das kann tragisch sein, wenn man vorher keine Marktsichtung vornimmt. Spezialisiert sich ein Restaurant auf dem Dorf beispielsweise für Kroatien-Küche, dann kann es leider passieren, dass Gäste, die ein breiteres und heimisches Angebot suchen, aus der Zielgruppe fallen. Ähnlich problematisch kann es sein, wenn das Thema mit einer gehobenen Küche verbunden ist, in unmittelbarer Nähe aber nicht genug Liebhaber der feinen Kochkunst zu finden sind.