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Gänsebraten mit einer modernen Note: Wie die zeitgenössische Gastronomie das traditionelle Gericht neu interpretiert

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Traditionelle Gerichte werden immer wieder neu erfunden, alte Techniken verfeinert und moderne Zutaten eingeführt. Auch die Weihnachtszeit ist keine Ausnahme. Ein Gericht, das untrennbar mit dieser Jahreszeit verbunden ist, ist der Gänsebraten. Aber wie sieht die moderne Interpretation dieses Klassikers aus? Kulinarische Antworten gibt es hier.

Gänsebraten neu interpretiert: Angebrannt war gestern

Zubereitungstechniken für Gänsebraten haben sich weiterentwickelt. Weg sind die langen Stunden des Bratens und der mühevolle Versuch, das Fleisch saftig zu halten. Profi-Köche setzen heute auf Niedrigtemperaturgaren, Sous-vide oder andere modernere Methoden. Dadurch bleibt das Fleisch zart und saftig, ohne seine Aromen zu verlieren.

Aber auch die Beilagen erleben eine Modernisierung. Knödel und Rotkohl gehören nach wie vor zur traditionellen Begleitung des Gänsebratens, aber sie werden jetzt mit neuen Aromen aufgewertet. Köche verwenden exotische Gewürze wie Kardamom oder Zimt, um einen Hauch von Exotik in das Gericht zu bringen. Auch die Kreation von ungewöhnlichen Soßen, wie zum Beispiel eine Variation mit Cranberrys und Zitronengras, verdeutlicht die kreative Freiheit in vielen Küchen.

Weihnachtsgans nach Hause: Neue Geschäftsmodelle bringen zusätzliche Einnahmen

In den letzten Jahren kommt die Weihnachtsgans immer öfter aus einer Restaurantküche. Statt stundenlang zu Hause am Herd zu stehen und die Gans vorzubereiten, ordern viele Gans-Liebhaber das Geflügel samt Beilagen einfach vom Profi. Wer die Weihnachtsgans bestellen möchte, kann meistens sogar bequem online alles auswählen: Größe der Gans, Beilagen, Soßen, Dessert und andere Extras – alles lässt sich individuell zusammenstellen und wird auf Wunsch sogar servierfertig geliefert.

Die Vorteile einer fertig gelieferten Weihnachtsgans liegen auf der Hand. Zum einen spart man sich die Zeit und Mühe der Zubereitung. Die Gans wird bereits vorbereitet und muss nur noch im Ofen erwärmt werden. Dies ist besonders praktisch für Menschen, die wenig Zeit haben oder nicht gerne kochen. Die Lieferung erfolgt in der Regel pünktlich zum gewünschten Termin.

Auch für Restaurants lohnt sich dieser Service. Sie können sich damit nicht nur neue Kunden erschließen, sondern auch Eigenwerbung für sich machen. Zudem bietet die Gans für zu Hause eine zusätzliche Einnahmequelle. Viele Gäste bevorzugen es, Zeit mit der Familie zu Hause zu verbringen. Ein Restaurantbesuch kommt für viele nicht infrage. Durch das Lieferangebot der Gans kommt die kulinarische Visitenkarte des Restaurants einfach nach Hause.

Es muss nicht immer eine ganze Gans sein

Obwohl der traditionelle Gänsebraten nach wie vor ein beliebtes Weihnachtsgericht ist, hat die moderne Gastronomie auch alternative Optionen eingeführt. In vielen Restaurants kann man heute beispielsweise Gänsebrust statt einer ganzen Gans bestellen. Dies ermöglicht es den Gästen, das Gericht in kleineren Portionen zu genießen und ihren Gaumen mit anderen interessanten Weihnachtsgerichten zu verwöhnen.

Die kleineren Portionsgrößen unterstützen auch den Nachhaltigkeitsgedanken in der Gastronomie. Untersuchungen zeigen, dass jährlich ca. 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Gastronomie im Abfall landen. Oft werden nämlich reich bestückte Teller mit Rotkraut, Klößen und übrig gebliebenem Gänsefleisch zurückgegeben, weil das Sättigungsgefühl einsetzt; die Portionen viel zu groß waren. Haben Gäste die Möglichkeit, sich ihre Gänsegerichte individueller zusammenzustellen, wird weniger Essen weggeschmissen und Restaurants sparen beim effizienteren Wareneinsatz.

 

Bild von Matěj Vrtil auf Pixabay