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Deutsches Bier ist ein Welterfolg

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Hopfen und Malz, Gott erhalt’s – vom leichten Pilsner zum vollmundigen Weizen und dunklem Alt ist deutsches Bier weltweit ein Schlager.

Mehr als 6000 Biermarken gibt es inzwischen in der Bundesrepublik und die großen

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Brauereien machen längst einen guten Teil ihres Umsatzes im Ausland.

Die durch das Reinheitsgebot garantierte Qualität, der Geschmack und vor allem der seit Jahrhunderten bestehende gute Ruf der deutschen Braukunst tragen ihren Teil dazu bei, dass selbst in entlegenen Winkeln inzwischen ein Becks oder andere deutsche Biersorten zu haben sind.

Dabei ist die Bundesrepublik längst abgeschlagen, was die Produktionsmengen anbelangt. 95 Millionen Hektoliter werden hier alljährlich gebraut, weniger als in den USA, Brasilien und Mexiko, und nur knapp ein Fünftel der mit 460 Millionen Hektolitern an Nummer eins liegenden Volksrepublik China. Doch große Mengen werden auch dort importiert, darunter aus Deutschland.

Ein Hofbräuhaus gibt es längst nicht nur in München. Von Chicago über Las Vegas, Dubai und Kemerovo ist die Kette weltweit vertreten. Paulaner ist seit 1991 im Reich der Mitte aktiv. Im Brauhaus in Peking werden Maß gezapft, die Kellnerinnen tragen Dirndl und servieren außer Bier auch Weißwurst. Dazu spielt dann die Blasmusik.

Selbst einheimische Biere im Ausland haben häufig germanische Wurzeln. Tsingtao, Chinas größte Brauerei, wurde 1903 von Deutschen ins Leben gerufen. Die brauenden Brüder Rene und Helmut Schwichtenberg sind seit 2001 im Reich der Mitte.

Yuengling heißt Amerikas älteste Brauerei, die in Pottsville, Pennsylvania ansässig ist. Gründer David Gottlob Jüngling, der die Brauereikunst in Aldingen bei Stuttgart erlernt hatte, wanderte 1823 in die jungen USA aus und eröffnete den Betrieb, der noch heute in Familienhand ist. Bier in den Sorten „Oktoberfest“ und „German Beer“ gibt es vom Fass und in Flaschen, und die Gastwirtschaft heißt „Rathskeller“. Prominentester Fan von Yuengling-Bier soll Altpräsident Barack Obama sein.

Die deutsche Brautradition reicht bis ins Mittelalter zurück. Vor allem in Klöstern wurden Hopfen, Malz und Gerste angesetzt und veredelt.

Als älteste noch existierende Brauerei der Welt gilt heute die für ihr Hefeweißbier berühmte Brauerei Weihenstephan aus Freising. Seit 1040 wird hier Bier hergestellt. Nur zehn Jahre jünger ist die für ihr Dunkelbier bekannte Brauerei Weltenburg aus Kelheim. Seit 1266 wird bei Bolten in Korschenbroich gebraut. Spezialität des Hauses ist Altbier. Gaffel Kölsch aus Köln gibt es seit 1302, Augustiner-Bräu aus München seit 1328 und Franziskaner seit dem Jahr 1363. Zum Vergleich: Hollands älteste noch existierende Brauerei, Grolsch, wurde 1615 gegründet, und die ebenfalls für ihr Bier bekannten Briten können auf die 1642 gegründete Brauerei Three Tuns in Bishop‘s Castle als älteste auf der Insel noch existierende Brauerei stolz sein. Damit ist sie ganze 126 Jahre jünger als das deutsche Bier-Reinheitsgebot.