GastroSzene

„Beide wollen zusammen mehr“

„Beide wollen zusammen mehr“ Betzdorfer Berufsschüler besuchten ihre Freunde in Dijon
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Toques d’Or Maitre Uwe Steiniger begleitet Auszubildende nach Dijon
Kaisersbach/Betzdorf,

„Beide wollen zusammen mehr“ Betzdorfer Berufsschüler besuchten ihre Freunde in DijonBereits im vergangenen Jahr vereinbarte man zwischen der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen und dem Lycée Le Castel in Dijon einen Austausch im Bereich Gastronomie. Auszubildende, welche die BBS Betzdorf-Kirchen besuchen, reisten daraufhin in die Bourgogne. Mitinitiator: Toques d’Or Maître Uwe Steiniger.

Dort lernten sie ihre französischen Mitschüler kennen. Dies ist schon deswegen interessant, da sich die Ausbildung unterscheidet, obwohl gleiche Berufsabschlüsse das Ziel sind. Während man in Deutschland auf das „Duale Ausbildungssystem“ setzt, besucht man in Frankreich hauptsächlich die Hotelfachschule, inklusive Praktika in Betrieben der Umgebung.

Für beide Seiten steht allerdings das Fachliche absolut im Vordergrund:

Wie kocht man im Burgund, wie im Westerwald?
Welche Produkte prägen die Speise- und Getränkekarten?
Wie serviert man hier, wie dort?
Welche Techniken wendet man jeweils an?

Der Erfahrungsaustausch zeigte dabei viele Gemeinsamkeiten auf. Aufgrund des tollen Miteinanders und der hervorragenden Teamarbeit der Auszubildenden beider Länder, steht diese Partnerschaft mittlerweile für mehr als gegenseitige Besuche, vielmehr für gemeinsame Potenziale. Das machte schon der Gegenbesuch der Franzosen im Frühjahr sehr deutlich. Auch auf französischer Seite gab es großes Interesse an deutscher Gastronomie, an deutscher Küche und regionalen Produkten.

Selbst Sprachbarrieren stehen dem dabei nicht im Wege. So waren es diesmal 12 Auszubildende, die von Astrid Fischer, Marion Pfeiffer und Toques d’Or Maître Uwe Steiniger begleitet wurden. Diesmal sogar mit erweitertem Berufsfeld, denn auch Auszubildende aus Bäcker- und Konditorei fuhren mit. Dies zur Freude der Franzosen, man hält hierfür ebenfalls beste Voraussetzungen bereit: eine Backstube!

Neben gemeinsamem Unterricht und Praxisstunden, erhielten die Besucher Einblicke in die Produktion von Cassis, sowie weiterer Liköre, in klösterliche Weingüter, die Stadt Beaune mit historischen Highlights und in die Hauptstadt der Bourgogne, Dijon.

Höhepunkt der Besuche ist stets ein französisch-deutscher Abend, wo der Nachwuchs aufzeigt, wie gut er zusammenarbeitet. Mit einem anspruchsvollen Menü wird dabei einiges verlangt: „Mittelmaß: Non, merci!“.

So applaudierten rund 50 geladene Gäste nach dem Genuss der französisch- deutschen Gaumenfreuden, als die Jugendlichen Seite an Seite nach getaner Arbeit in den Saal marschierten. Grußworte machten deutlich, dass man den Austausch der französisch-deutschen Jugend außerordentlich begrüßt.Toques d’Or Maître Steiniger merkte an, dass dies auch eine gesellschaftliche Aufgabe erfülle:

„Das Zusammenstehen der Mitte Europas! Voneinander lernen, heißt einander verstehen!“. Er war es auch, den die französische Seite bat, die Schirmherrschaft über die Zusammenarbeit zu übernehmen: Hierzu hielt man weitere Schritte schriftlich fest, z.B. gegenseitige Berufspraktika und Schulaufenthalte anzubieten.

Neben der französischen Schulleitung unterschrieb auch Toques d’Or Maître Uwe Steiniger, dem die Schirmherrschaft „eine große Ehre und verantwortungsvolle Aufgabe“ ist.

Toques d’Or-President Schassberger begrüßt ausdrücklich solche Projekte, denn „internationale Erfahrungen sind enorm wichtig für unsere Jugend“. Er gratulierte Steiniger zu der neuen Aufgabe: „Prima, weiter so! Wir begleiten so etwas gerne und unterstützen dies mit unseren Möglichkeiten: Nous sommesunis – wir sind eins!“