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So wird das Grillen zum Vergnügen

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TÜV SÜD-Lebensmittelexperten geben Tipps für die Grillsaison

(München, ) Grillen ist ein Lebensgefühl. Das traditionelle Grillen mit dem Fleisch über offenem Feuer hat in Deutschland viele Fans. Kein Wunder also, dass in der aktuellen TÜV SÜD-Umfrage zwei Drittel der Grillfans angeben, den Holzkohlegrill zu bevorzugen. Auch Gas- und Elektrogrills haben ihre Anhänger gefunden. Egal wie man grillt, unerwünschte Substanzen auf dem Grillgut gilt es zu vermeiden. Was zu beachten ist, wissen die Lebensmittelexperten von TÜV SÜD.

Direkt über dem Feuer erzeugte Röstaromen machen Gegrilltes zwar aromatisch und durch die kurze Zubereitungszeit bleiben Fleisch oder Fisch recht saftig. Aber was sich so archaisch und naturnah anfühlt, birgt auf lange Sicht gesundheitliche Risiken mit sich. Wenn Fett oder Öle aus der Marinade vom Grillgut in das Feuer oder auf die Heizschlangen des Elektrogrills tropfen, entstehen krebserregende Stoffe, z.B. Benzpyren. Sie steigen im bläulich aufsteigenden Grillrauch auf und setzen sich auf der Oberfläche des Grillgutes ab. Auch wenn Obst, Gemüse oder Käse auf dem Grill zu stark bräunen, steigen unerwünschte Stoffe auf der Oberfläche sprunghaft an.

Unerwünschte Substanzen auf der Oberfläche der gegrillten Lebensmittel begleiten auch manchmal das Grillen auf Kinderfesten, wenn Kinder gerne Stockwürstchen, Stockbrot oder Marshmellows an Stöcken ins und nicht ans offene Feuer halten. Ein Grundsatz beim Grillen sollte deshalb immer sein: Vergolden und nicht verkohlen. Mit etwas Zubehör und geschickter Grilltechnik kann man solche Effekte allerdings verringern. Wird das Grillgut z.B. durch Aluschalen geschützt oder, wie bei Gas- oder Elektrogrill nur indirekt erhitzt, werden auch deutlich weniger krebserzeugende Substanzen produziert und verzehrt.

Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte bei TÜV SÜD, empfiehlt, nicht sofort benötigtes Grillgut wieder zurück in den Kühlschrank oder in die Kühltasche zu legen. „Zieht sich das Grillfest lange hin, so besteht bei ungenügender Kühlung die Gefahr der mikrobiellen Kontamination von Fleisch, Grillsoßen oder empfindlichen Beilagen. Eventuell vorhandene Keime, etwa Salmonellen, vermehren sich an warmen Tagen explosionsartig.“ Ein freudig geplanter Grillabend kann so unangenehme Folgen haben.

Die TÜV SÜD-Expertentipps für ein gelungenes Grillvergnügen:

– Holzkohle/-Briketts immer gut durchglühen lassen
– Nicht direkt über der Kohle oder den Heizschlangen grillen
– Beginnt die Kohle zu brennen, warten bis sich die brennende Stelle beruhigt hat
– Mindestens eine Handbreit Abstand zwischen Grillrost und Hitzequelle, so ist das Grillgut nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt
– Fleisch und Fisch nie länger als nötig grillen
– Mageres Fleisch bevorzugen und Marinaden/Öl vor dem Grillen gründlich abtupfen, so entsteht weniger Rauch
– Schwarze und verbrannte Stellen nicht mitessen, sie enthalten zu viele unerwünschte Stoffe
– Möglichst keine gepökelten Wurstwaren grillen
– Rohe Fleisch- und Fischwaren immer getrennt von Salaten und Beilagen aufbewahren
– Marinaden und Salatsaucen gut kühlen, eventuell eine Kühltasche benutzen
– Auf Speisen mit rohen Eiern (echte Mayonnaise, Tiramisu usw.) bei warmen Temperaturen besser verzichten

Weitere Informationen rund um das Thema Lebensmittelsicherheit gibt es unter www.tuev-sued.de/….