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Neue Essenstrends – Foodboxen erobern die Schweiz

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Ein selbst zubereitetes Gericht verleiht eine persönliche Note. Und schmeckt natürlich besser, oder? Doch was tun, wenn die Zeit zum Einkaufen fehlt? Das Geschäft mit den Foodboxen ist in den USA längst etabliert und ein Milliardengeschäft. Es hat den Sprung über den Teich geschafft und hat die Schweiz erreicht.

Lidl wagte den ersten Schritt in die Schweiz und ist Preisbrecher im Markt

„Lidl Schweiz“ wagte den Anfang mit seinem Menu-Lieferdienst im August 2017. Seine „Kochzauber-Kochboxen“ enthalten portionierte Zutaten für drei Gerichte mit Rezepten für zwei, bzw. vier Personen. Der Mindest-Menupreis liegt bei CHF 9,00. Bei einem Preis von CHF 12,00 pro Person und Gericht kostet die Box CHF 72,00. Für Abwechslung ist gesorgt, denn die Gerichte wechseln wöchentlich. Die Kunden können zwischen „Original Boxen“ (mit Fleischgerichten) oder „Vegi Boxen“ wählen. Lidl kaufte mit dem Startup „Kochzauber“ das Know-how und testete das Konzept in 20 Läden in Berlin in Form von „Kochtüten“. Die Boxen hingegen werden im Online-Geschäft vertrieben.

Coop’s Betty Bossi zieht mit „Betty bringts“ mit

Natürlich konnten die beiden Grossen des schweizerischen Detailhandels nicht abseits stehen. Coop’s Gourmet Brand „Betty Bossi“ startete mit seinen Kochboxen ihre Testphase in Zürich. Falls erfolgreich, soll die neue Produktlinie ab 2018 fest im Angebot sein und mittel-, bis langfristig in der ganzen Schweiz angeboten werden. Den Kunden wird jeden Tag ein Rezept auf dem Handy vorgeschlagen, dessen Zutaten er gleichentags bei einem Pick-up Point im Zürcher Hauptbahnhof abholen kann. Auf Wunsch werden sie ihm gleichentags geliefert. Coop nimmt auch Bestellungen für die kommenden Tage entgegen. „Betty bringts“ ist auch im Abo buchbar.

Migros testet bis Ende 2017 ihre „Migusto Foodboxen“

Migros startete am 23. August 2017 für 12 Wochen den Testlauf seiner „Migusto Foodboxen“ in sechs Filialen der Deutschschweiz. Nach Ablauf des Pilotprojektes wird Migros aufgrund der Erfahrungen und Kundenbefragungen entscheiden, ob die Boxen fester Bestandteil im Sortiment werden sollen. Bei den „Migusto Foodboxen“ wechseln die Menus wöchentlich. Doch hier springt der hohe Preis von zwischen CHF 22,50 bis CHF 33,00 ins Auge. Migros begründet die Kosten mit der aufwändigen Konfektionierung der Zutaten. Die Boxen sind nur in den sechs Geschäften – nicht im Online-Handel – erhältlich. Doch hier stellt sich die Frage nach dem Nutzen des Konsumenten dieses Angebotes. Denn der Kunde könnte die Zutaten auch selbst im Geschäft kostengünstiger selbst besorgen.

Text: Radovan Milanovic
Bild: pixabay